Birgit Feldmann
Ich liebe Sprache und Worte, insbesondere kreative Wortkunst. Mit Worten spielen finde ich großartig und es gibt nichts Besseres als einen wunderbaren verbalen Schlagabtausch zwischen Menschen, die dieses Sprecherlebnis förmlich zur Kunst zelebrieren und die Freude daran teilen. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit Kalligraphie und bin immer wieder fasziniert vom Zusammenspiel Wort und Schrift. Ich lese viel, ich liebe spannende Bücher aber auch Klassiker sowie Autoren der Moderne. Sprache hält Menschen zusammen, sie kann aber auch geradezu schmerzlich trennen – und der Zutritt kann eine Herausforderung sein.
Ich denke gern und viel. Ich kann mir nicht vorstellen nicht zu denken, egal bei welcher Tätigkeit. Ich liebe die Herausforderung, komplexe Konstrukte durchzudenken und zu Ende zu denken, auch sich ergebende Folgen zu bedenken. Es gibt immer ein „danach“ …
Ich denke seit ich denken kann.
Ich kann nicht nicht denken!
Der Vorteil beim Denken? Es geht immer in meinem Tempo – ich muss beim Denken auf niemanden Rücksicht nehmen – beim Denken bin ich ganz und gar bei mir.
Ich kann gut zuhören. Als Kind liebte ich die Erzählungen meiner Großmutter, die mich durch ihre Geschichten und Anekdoten an ihren Lebenserinnerungen teilhaben ließ. In meinem Kopf entstanden dazu die entsprechenden Bilder und Gefühle, die mich wie auf einer Zeitreise als stille Beobachterin mitnahmen.
„Was die kleine Momo konnte wie kein anderer das war: zuhören. Das ist nichts Besonderes, wird nun vielleicht mancher Leser sagen: Zuhören kann doch jeder. Aber das ist ein Irrtum.
Wirklich zuhören können nur ganz wenige Menschen. Und so wie sich Momo aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.“
(…) Aus dem Roman „Momo“ von Michael Ende, 1973